Probezeitgespräch

Was ist ein Probezeitgespräch?

Das Ende der Probezeit eines neuen Mitarbeiters wird typischerweise durch ein Probezeitgespräch markiert.

Dieses Feedbackgespräch ist ein wichtiges Instrument im Onboarding Prozess. Ein sinnvolles Probezeitgespräch geht über das reine Ankreuzen von Kästchen oder Besprechen von Empfindungen hinaus.

Warum sind Probezeitgespräche wichtig?

Unternehmen sollten Probezeitgespräche ernst nehmen und es dem Onboardee als wichtigen Meilenstein im Onboarding kommunizieren.

Für Arbeitnehmer können Entscheidungen, die gegen Ende der Probezeit getroffen werden, darüber entscheiden, ob sie weiter beschäftigt werden oder nicht. Es ist wichtig, dass Unternehmen die Perspektive des Mitarbeiters einbezieht und den Prozess dementsprechend mit Respekt behandeln.

Gut geführte Probezeitgespräche sind nicht nur dafür da den Mitarbeitern Sicherheit zu geben, sondern auch für den Arbeitgeber. 

Kurz gesagt, diese Treffen:

• Helfen Arbeitgebern, die ersten Erfahrungen eines Mitarbeiters in einer Organisation zu verstehen.
• Helfen Arbeitgebern, zusätzlichen Unterstützungsbedarf oder spezifische Anliegen zu identifizieren
• Sie stellen ein Ziel dar, das die Motivation des Mitarbeiters während seiner frühen Beschäftigung aufrechterhält.
• den Grundstein für eine langfristige Entwicklung zu legen, indem Ziele gesetzt und die Leistung überprüft wird
• Eine formelle Gelegenheit für eine Organisation bieten, ihre Erwartungen zu umreißen oder zu bekräftigen
• Die Selbstreflexion der Mitarbeiter zu fördern und sie dadurch anpassungsfähiger und belastbarer zu machen

Sollten Mentoren in Probezeitgespräche einbezogen werden?

Die Experten von Factful haben ausführlich über die Vorteile des Mentorings geschrieben. Um Vertrauen aufzubauen und effektive Unterstützung zu bieten, ist es wichtig, dass der Mentor als unabhängig von den Hauptentscheidungsträgern angesehen wird.

Dennoch kann die Meinung des Mentors hilfreich sein, wenn die Situation des Mentees besonders herausfordernd ist oder dieser Bedenken hat.

Das entsprechende Risiko besteht darin, dass Mitarbeiter, die sich ungerecht behandelt fühlen, ihren Mentor aus Frustration gegen ihren Arbeitgeber ausspielen und den Mentor in eine unangenehme Lage bringen.

Um dies zu vermeiden, rät Factful Mentoren und Mentees, eine Mentoring Vereinbarung zu unterzeichnen, die das Protokoll zur Offenlegung von Informationen erklärt.

Factful’s ‚On‘ Mentor Entwicklungsprogramm stellt auch Strategien vor, um damit umzugehen.

Welche Themen sollten bei einem Probezeitgespräch besprochen werden?

Probezeitgespräche sollten auf die Rolle des Mitarbeiters, seinen Hintergrund, seine Erfahrungen und Ambitionen zugeschnitten sein.

Einige Organisationen möchten vielleicht auch spezifische marktsektor- oder produktbezogene Themen ansprechen. Es gibt also kein Patentrezept für die Durchführung eines guten Probezeitgesprächs.

Um sicherzustellen, dass Deine Organisation das Wesentliche abdeckt, haben die Experten von Factful eine Liste von Gesprächsthemen entwickelt. 

Sie fallen in zwei Kategorien: 

Was macht ein gutes Probezeitgespräch aus?

Sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter sollten das Probezeitgespräch als eine Gelegenheit sehen, sich auszutauschen, zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

Unternehmen sollten drei Schwerpunkte bei der Durchführung eines Gesprächs beachten.

• Schaffe Klarheit – besonders wenn es um schlechte Leistungen eines Mitarbeiters geht, ergibt es Sinn sich darauf zu fokussieren klar in den Aussagen und Konsequenzen zu sein. Gute Vorbereitung auf das Gespräch hilft hier. Eine logische nachvollziehbare Struktur hilft der anderen Person dem Gespräch leichter zu folgen. Nutze Daten, um Deinen Standpunkt zu veranschaulichen und, wenn möglich, kontextualisiere Deine Beispiele, indem Du ihre Auswirkungen berücksichtigst – ob positiv oder negativ.
• Ermutige zur Selbstreflexion – Unternehmen sollten darauf abzielen, eine Kultur der Selbstreflexion aufzubauen, in der sich die Kollegen an bedeutende Herausforderungen anpassen und Resilienz entwickeln. Ein gutes Probezeitgespräch sagt einem Mitarbeiter nicht seine Fehler, sondern zeigt ihm die Auswirkungen seiner Arbeit und wie die Ergebnisse verbessert werden können.
• Konzentriere Dich auf Lösungen – wenn Du ein bestimmtes Risiko, Problem oder eine Entwicklungsmöglichkeit identifizierst, bricht das Problem in Teilprobleme herunter. Unternehmen sind immer gut beraten ihre Probleme in realistische und umsetzbare Schritte zu übersetzen. Sind die Probleme zu groß, riskieren Unternehmen einen einzelnen Mitarbeiter vor eine nicht zu lösende Aufgabe zu stellen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Probezeitgespräch und einem Mitarbeitergespräch?

Leistungsbeurteilung und Probezeitbeurteilung sind ähnliche Prozesse.

Kurz gesagt sind beides formelle Feedbackgespräche, um die Leistung eines Mitarbeiters zu bewerten. Beide zielen darauf ab, sicherzustellen, dass ein Mitarbeiter die nötige Unterstützung erhält, um seine persönlichen und unternehmensspezifischen Ziele zu erreichen.

In den Bereichen wird auch der Entwicklungsbedarf identifizieren und Action Items werden gesetzt.

Organisationen sollten jedoch einen wichtigen Unterschied beachten – Probezeitgespräche sind keine regelmäßigen, fortlaufenden Treffen wie Leistungsgespräche.

Stattdessen finden Probezeitgespräche im Rahmen der allgemeinen Probezeit statt. In extremen Fällen können Probezeitgespräche genutzt werden, um einen Mitarbeiter zu entlassen, der – aus welchen Gründen auch immer – für seine Rolle ungeeignet ist.

Erfahre hier mehr welche Vorteile Exit Interviews für Dein Unternehmen bereit halten. Die Kündigungsfristen sind während der Probezeit in der Regel kürzer, allerdings empfehlen die Experten von Factful den Unternehmen, die lokalen Gesetze zu prüfen.

Wann sollte ein Probezeitgespräch durchgeführt werden?

Der Zeitpunkt für ein Probezeitgespräch muss mit der vertraglichen Probezeit des Mitarbeiters übereinstimmen.

Diese kann von Unternehmen zu Unternehmen variieren – typischerweise basierend auf rollenspezifischen Anforderungen, Marktsektoren oder neuen Gesetzen – obwohl 2, 4 und 6 Monate üblich sind.

Für Führungskräfte ist es wichtig, dass HR- und Management-Teams den Zeitplan für die Probezeit einhalten. Eine Verzögerung der Probezeitüberprüfung könnte ernsthafte Investitionen in das Onboarding untergraben, den Mitarbeitern das Gefühl geben, weniger wertgeschätzt zu werden und – in extremen Fällen – die Position Deines Unternehmens in Rechtsstreitigkeiten schwächen.